FAKTENCHECK

Liebe Bindlacher,


in der vergangen Sitzung befasste sich der Gemeinderat erneut mit der Thematik zur Sicherstellung der Wasserversorgung im Gemeindeteil Ramsenthal. Diskussionsgrundlage waren die Ergebnisse aus der  mathematisch-hydraulischen Rohrnetzberechnung.


Gegebenheiten
Der Gemeindeteil Ramsenthal mit seinen Ortsteilen Bremermühle, Hauenreuth, Heinersgrund und Ramsenthal wird über die gemeinsame Wasserversorgung der ehemals eigenständigen Gemeinde Ramsenthal sowie der Gemeinde Harsdorf versorgt. Das Wasser wird aus zwei Grundwasserbrunnen entnommen, von denen ein Brunnen auf dem Gebiet der Gemeinde Harsdorf und ein Brunnen auf dem Gemeindegebiet Bindlach liegt. Von diesen Brunnen aus wird derzeit das Wasser (für den Versorgungsbereich Ramsenthal) zum Hochbehälter Hauenreuth transportiert und von dort aus in das Ortsnetz eingespeist.


Wasserrechte und Sanierung der Brunnen
Das Wasserrecht für den Tiefbrunnen I läuft am 31.12.2028 ab, die beschränkte wasserrechtliche Erlaubnis für den Tiefbrunnen II war bis 31.12.2020 befristet. Die Brunnen der Wasserversorgung Ramsenthal-Harsdorf sind zudem sanierungsbedürftig. Ein neues Wasserecht ist jeweils mit der Neuausweisung eines Wasserschutzgebietes  verbunden, das auf das tatsächliche Einzugsgebiet abzustimmen ist. In einem Wasserrechtsverfahren sind sodann die Faktoren Schutzbedürftigkeit, Schutzwürdigkeit und Schutzfähigkeit zu prüfen.


Alternativenprüfung
Nach einem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes haben Wasserversorger zur Sicherstellung der
Wasserversorgung eine Alternativenprüfung vorzunehmen. Eine geeignete alternative Versorgung ist beispielsweise dann gegeben, wenn diese geringere Auswirkungen auf Privatbesitzer und sonstige Dritte hat. Diese Thematik wurde in den Sitzungen des Gemeinderates vom 12.02.2019 und 01.07.2019 umfassend behandelt.


Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO)
Letztlich entschied sich der Gemeinderat am 01.07.2019 gegen die Sanierung der Brunnen und die damit verbundene Neuausweisung des Schutzgebietes und somit für den alternativen Anschluss an die  Fernwasserversorgung Oberfranken. Gleiche Entscheidung fällte auch der Gemeinderat Harsdorf. Die Gemeinde Harsdorf hat den Anschluss bereits bautechnisch vollzogen und wird ihre Bürger noch in diesem Jahr mit FWO-Wasser versorgen.


Rohrnetzberechnung
In der Rohrnetzberechnung des Büro PFK Ansbach wurden nun unter anderem Vergleichsmessungen, Kalibrierungen und Lastenrechnungen vorgenommen. Letztendlich wurden dem Gremium in der vergangenen Sitzung mehrere Ausbauvorschläge vorgestellt. Eine wichtige Erkenntnis liefert die Berechnung auch in Bezug auf die Sicherstellung des geforderten Brandschutzes.


Ergebnis/Empfehlung des Ing.-Büros
Im Ergebnis zeigte sich, dass ein Anschluss an die FWO im Bereich des Leitungskreuzes (Schulstraße) die technisch sinnvollste und wirtschaftlichste Lösung ist. Bei dieser Variante wäre der Druck im Leitungsnetz über einen längeren Zeitraum um ca. 1 bar zu erhöhen, was bei vorgeschädigten Leitungen zu einem erhöhten Rohrbruchrisiko führen kann. Bei allen vorgestellten/untersuchten Varianten sind Leitungsbereiche, wie beispielsweise in der Alten  Bahnhofstraße, zu erneuern bzw. zu ertüchtigen. Bei dieser vorgeschlagenen Variante können die Druckerhöhungsanlagen im gesamten Versorgungsbereich sowie der Hochbehälter Hauenreuth aufgelöst werden, was dazu führt, dass diese langfristigen Kostenpunkte wegfallen. Des Weiteren kann auf die Zonentrennung im Bereich Am Rain verzichtet werden, wodurch ein Ringschluss möglich wird. Auch der geforderte Grundschutz für den Löschwasserbedarf kann sodann flächendeckend über alle vorhandenen Hydranten mit 48 m³/h gewährleistet werden.


Letztlich ist noch keine Entscheidung über eine Ausbauvariante gefallen. Das Gremium wird sich in einer der nächsten Sitzungen hierzu beraten und eine Entscheidung treffen.


Christian Brunner
Erster Bürgermeister